Chicago, organisch trifft anorganisch

Mein Weg zum Bild

Ich machte eine Fototour nach Chicago und entdeckte dort auf der Federal Plaza, einem zentralen Platz im Loop-Viertel, eine spannende Herausforderung: die „Flamingo“-Skulptur von Alexander Calder. Diese beeindruckende Skulptur ist über 16 Meter hoch, besteht aus roten Metallbögen und zeigt dynamische, klare Formen. Gleichzeitig musste ich ein starkes Bildkonzept entwickeln, das sowohl der strengen Architektur als auch der Skulptur gerecht wird.

Die Federal Plaza, entworfen von Ludwig Mies van der Rohe, ist ein zentraler Platz, umgeben von hohen Gebäuden. Sie zeichnet sich durch klare Linien, offene Flächen und minimalistisches Design aus - also ein idealer Ort für mich und mein Schaffen. Ich hatte den Ort bereits vor meiner Reise gründlich studiert.

Zunächst betrachtete ich alles ohne Kamera. Ich verließ mich auf meine Intuition und meine Fähigkeit, Bilder im Kopf zu formen. Dabei analysierte ich die Linien, Perspektiven und das Zusammenspiel zwischen den organischen Formen der Skulptur und den geometrischen Strukturen der Architektur. Schritt für Schritt entwickelte sich mein Bildkonzept: das Zusammenspiel von Organischem und Anorganischem. Die vor Ort dominierenden Farben Rot und Blau sollten Klarheit und Ästhtetik meines Bildes unterstreichen.

Fotografisch fand ich die Lösung, indem ich senkrecht nach oben blickte – ein zentrales Prinzip meines Projekts „PERSPECTIVES – LOOK UP“.

„PERSPECTIVES – ORGANIC AND INORGANIC - Chicago (C) Harry Lieber

Dieses Projekt „PERSPECTIVES – LOOK UP“ ermutigt uns, nach oben zu schauen – zum Himmel und zu den beeindruckenden modernen Gebäuden. Jedes Bild fängt die majestätische Schönheit der Architektur ein und lädt uns ein, den Alltag hinter uns zu lassen und neue Perspektiven zu entdecken. In Chicago bedeutete das für mich, die Skulptur und die umliegenden hohen Gebäude gleichzeitig zu erfassen und ihre gemeinsame Wirkung sichtbar zu machen.

„Organic and Inorganic“ zeigt mehr als nur ein Kunstwerk im öffentlichen Raum. Es offenbart Maßstäbe, verdeutlicht das Zusammenspiel von Formen und Strukturen und fordert uns auf, die Bedeutung eines Ortes bewusst wahrzunehmen.

An welchem Ort hast Du zuletzt eine besondere Perspektive entdeckt?

Zur Serie PERSPECTIVES
Harry Lieber Fine Art Photography

Harry Lieber, Jahrgang 1963, lebt und arbeitet nahe Lörrach im Dreiländereck Deutschland, Schweiz, Frankreich. Seit über fünfzehn Jahren widmet er sich mit bedingungsloser Leidenschaft der Fotokunst. Mit einem besonderen Augenmerk auf moderne Architektur hat er eine prägnante Bildsprache entwickelt, die er stetig verfeinert und deren Grenzen er fortlaufend auslotet.

Sein künstlerisches Schaffen kennzeichnet sich dadurch, dass Harry Lieber über das bloße Abbilden des Vorhandenen hinausgeht. Er hat das Bestreben, aus dem Gegebenen etwas völlig Neues und Eigenständiges zu kreieren. Seine Arbeiten sind dabei das Ergebnis einer eigenen künstlerischen Handschrift und Vision, die sich in jedem einzigartigen Werk widerspiegelt. Er nutzt die Fotografie als Medium, um seine ganz eigene Vision zu verwirklichen und transformiert Vorhandenes in einzigartige Kunstwerke.

Seine Arbeiten haben auf internationalen Kunstausstellungen und Kunstmessen sowie in Kunstgalerien unter anderem in Basel, Innsbruck, Berlin und Amsterdam große Aufmerksamkeit erfahren und Kunstsammler in vielen Ländern verzaubert.

Harry Lieber ist ein Künstler, der mit glühender Hingabe seinen kreativen Traum verfolgt und dabei eine unverkennbare und hochwertige Kunst schafft.

https://www.harrylieber.com
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Werte, an denen ich meine Editionen ausrichte

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“The Sentinel” – Eine Ausnahme, die zur Serie wurde